50th MOLODIST – INTERNATIONAL FILM FESTIVAL KYIV
May 29 -June 6, 2021
AWARDS OF THE ECUMENICAL JURY
In the International Competition, category Full-Length Films, the Jury awards its Prize to the film:
After Love
directed by Aleem Khan (UK, 2020)
EN: This powerful story with a strong script and visuals touches the deepest strings of the viewer’s soul by promoting acceptance and non-attachment to pain through embracing one’s life regardless of the situation one ended up in, like the main character of the film did. Metaphoric use of nature is skilfully incorporated to reflect and foster the inner conflict of the protagonist as she follows her instinct and decides to address her sorrows rather than freeze them and let them ruin her from inside. She abandons jealousy for the good of understanding; she abandons a need to possess for the good of sharing; she abandons her grief for the good of moving on in life. The film advocates for mutual forgiveness and understanding, as both outer and inner conflicts bring the main characters to the reconciliation with each other, with the late husband/lover/father and with themselves. The topic of reconciliation regardless of diversity is crucial in the modern turbulent world, where humankind suffers devastating conflicts.
DE: Diese kraftvolle Geschichte, mit einem starken Drehbuch und eindruckvollen Bildern, rührt an tiefe Saiten in der Seele des Zuschauers. Mit der Hauptfigur des Films steht sie für die Annahme des eigenen Lebens und das Loslassen des Schmerzes, ungeachtet der Situtation, in die man geraten ist. Mit kunstvoll eingewobenen Naturmetaphern reflektiert und unterstreicht der Film den inneren Konflikt der Hauptfigur, die ihrem Instinkt folgt und ihren Kummer zum Ausdruck bringt, statt in ihm zu erstarren und sich von ihm zerstören zu lassen. Sie gibt die Eifersucht auf, um zu verstehen; sie gibt das Bedürfnis zu besitzen auf, um zu teilen; sie gibt ihre Trauer auf, um weiter leben zu können. Der Film plädiert für gegenseitiges Verzeihen und Verstehen, indem sowohl äußere als auch innere Konflikte die Hauptfiguren zur Versöhnung miteinander, mit dem verstorbenen Ehemann/Geliebten/Vater und mit sich selbst führen. Das Thema der Versöhnung, ungeachtet religiöser und kultureller Verschiedenheit, ist in der aufgewühlten modernen Welt, in der die Menschheit unter zerstörenden Konflikten leidet, von entscheidender Bedeutung.
In the International Competition, category Short Films, the Jury awards its Prize to the film:
Into the Night
directed by Kamila Tarabura (Poland, 2020)
EN: This dynamic and complex story about a universal issue of the hard time one usually goes through as a teenager invokes contemplations about standing up for one’s true nature. We observe the main character’s evolution from pursuing a strong confrontation with the world, particularly with her mother and classmates, to breaking free through a spontaneous uncommon situation as she follows her impulses and makes friends with a girl who is her total opposite. The skilfully set sequence of events builds up a hopeful vibe as the characters embrace their own and each other’s personalities, release their emotions, and acknowledge their inner struggles. As the film focuses on identity it suggests that one can overcome external circumstances that oppress their free will and self-expression. The optimistic message accomplishes the artistic quality of the film and the well-developed inner conflict of the protagonist.
DE: Diese dynamische und komplexe Geschichte über ein universelles Thema – die schwierige Zeit, die man gewöhnlich als Teenager durchmacht -, regt zum Nachdenken über die Herausforderung an, zu seiner wahren Natur zu stehen. Wir beobachten die Entwicklung der Hauptfigur, die starken Widerwillen gegen ihre Umwelt, insbesondere ihre Mutter und ihre Klassenkameraden empfindet, hin zu einem befreienden Ausbruch, als sie in einer ungewöhnlichen Situation spontan ihren Impulsen folgt und sich mit einem Mädchen anfreundet, das ihr totales Gegenteil ist. Durch die geschickt gesetzte Abfolge der Ereignisse entsteht eine hoffnungsvolle Stimmung, nachdem die Figuren ihre eigene Persönlichkeit und die der anderen akzeptieren, ihren Emotionen ihren Lauf lassen und ihre inneren Kämpfe anerkennen. Der Film macht Identität zum Thema und legt nahe, dass man äußere Umstände, die den freien Willen und die Selbstentfaltung unterdrücken, überwinden kann. Die optimistische Botschaft, die künstlerische Qualität des Films und der plausibel dargestellte innere Konflikt der Protagonistin ergänzen sich in gelungener Form.
In the International Competition, category Student Films, the Jury awards its Prize to the film:
Parole
by Vojtěch Novotný, Czech Republic, 2020
EN: This gripping and highly emotional story about a challenge to embrace inner combats resonates very well with the audience. The inner conflict of the protagonist, who is his own antagonist at the same time, is in the center of a well-developed plot. The viewer follows the young man along the path to understand his inner struggle, which appears to be the source of his outer violence. The well-acted tension builds up as the main character, devastated by his coming of age strife, is challenged by his friends and his mother, and thus raises the issue of the crucial role these intimate relationships usually play in development of a person. As the powerful final scene gives hope for reconciliation, after the young protagonist has been pushed to frightful extremes, the message of the film is the importance of self-relationship and embracing one’s inner clashes, no matter what their outer reasons are.
DE: Diese packende und hochemotionale Geschichte über die Herausforderung, sich seinen inneren Widersprüchen zu stellen, erzeugt eine starke Resonanz beim Publikum. Der innere Konflikt des Protagonisten, der gleichzeitig sein eigener Antagonist ist, steht im Mittelpunkt einer geschickt entwickelten Handlung. Der Zuschauer folgt dem jungen Mann bei seinem Versuch, seine inneren Spannungen zu verstehen, die die Quelle seiner äußeren Gewalt zu sein scheinen. Das auch überzeugend gespielte Drama baut sich auf, als die Hauptfigur, zerrissen in seinem inneren Zwiespalt, von seinen Freunden und seiner Mutter herausgefordert wird, und lässt so das Thema anklingen, welche entscheidende Rolle diese intimen Beziehungen für die Entwicklung eines Menschen gewöhnlich spielen. Wie die kraftvolle Schlussszene Hoffnung auf Versöhnung gibt, nachdem der junge Protagonist zu erschreckenden Extremen getrieben wurde, so ist die Botschaft des Films die der Bedeutung der Beziehung zu sich selbst und der Annahme der eigenen inneren Kämpfe, egal was ihre äußeren Gründe sind.
Members of the Jury:
Viktoriia Gosudarska (Ukraine)
Béata Kézdi (Hungary)
Christine Ris (Switzerland, President of the Jury)